Nur das gute ZeugsKüchenzubehör

Für den Teig:
750 g zimmerwarmes Mehl,
75 g Hefe,
¼ l lauwarme Milch.
150 g Zucker,
2 Päckchen Vanillezucker,
1/2 Teel. Salz,
abgeriebene Schale einer unbehandelten Orange,
je 1/4 Teel, gemahlener Kardamom und Koriander,
300 g weiche Butter,
500 g kernlose Rosinen,
150 g fein gehacktes Zitronat,
150 g gehackte Mandeln.
1 Fläschchen Bittermandelöl.
4 Eßl. Orangenblütenwasser (gibt's in der Apotheke).

Außerdem:
Mehl zum Ausrollen und Formen,
Margarine zum Einfetten,
100 g zerlassene Butter zum Bestreichen,
100 g Puderzucker zum Bestäuben,
2 Päckchen Vanillezucker.

Zubereitung: Dresdner Stollen

Mehl in eine Schüssel geben. In die Mitte eine Vertiefung drücken und die Hefe hineinbröckeln. Mit einigen Esslöffeln Milch, etwas Zucker und Mehl vom Rand zum Vorteig verrühren. 20 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Restliche Milch, den übrigen Zucker, Vanillezucker, Salz, Orangenschale, Kardamom, Koriander und die weiche Butter in Flöckchen zum Vorteig geben und gründlich durchkneten. Den Teig so lange schlagen, bis er Blasen wirft und sich vom Schüsselrand löst. Dann zugedeckt noch mal 30 Minuten gehen lassen.
Rosinen unter heißem Wasser abspülen, abtropfen lassen und gründlich abtrocknen. Rosinen, Zitronat, Mandeln, Bittermandelöl und Orangenblütenwasser in den Teig kneten. Den Teig bei Zimmertemperatur 45 Minuten gehen lassen.
Dann auf der bemehlten Arbeitsfläche etwa 4 cm dick ausrollen. Einmal längs so zusammenfalten, dass die untere Teigplatte etwas übersteht. Von allen Seiten leicht zur Stollenform drücken. Mit der Handkante den Teig in Längsrichtung über der Faltstelle einkerben.
Den Stollen auf das eingefettete Backblech legen und dünn mit der Hälfte der zuvor zerlassenen Butter bestreichen. Den Stollen auf die mittlere Schiene in den auf 200° (Gas Stufe 3) vorgeheizten Backofen schieben und etwa 90 Minuten backen. Den Stollen noch warm mit der restlichen zerlassenen Butter bestreichen. Puderzucker und Vanillezucker mischen und den Stollen damit dick bestäuben.

Um den Dresdner-Stollen ranken sich eine Menge Geschichten. Übereine Entstehung erzählt man sich folgende: Als Sachsen, dessen Hauptstadt Dresden war, noch nicht protestantisch war, hatte es alljährlich den Heiligen Stuhl in Rom um die Osterzeit mit einem bestimmten Kontingent an frischer Butter zu beliefern. Aber wie auch immer man es anstellte, die ohnehin zähneknirschend gelieferte Gabe kam ranzig an und fand nicht das gewünschte Wohlwollen. Bis ein findiger Bäcker auf die Idee gekommen sein soll, die Butter in einem köstlichen Dauerbackwerk zu „verpacken", das ohnehin erst einige Wochen nach der Herstellung am besten schmeckt. Und bis dahin war auch der weite Weg nach Italien überwunden, Andererseits ist mit dieser Story nicht geklärt, warum und wann aus dem Gebäck eine Weihnachtsspezialität wurde. Es wird behauptet, dass es in der Zeit, als man langsam Roms Autorität anzuzweifeln begann, als Protest gegen die strengen Fastenbestimmungen in der Adventszeit gebacken wurde. Die typische Form soll übrigens an das in Windeln gewickelte Christkind erinnern.

Hinweis: Kardamom ist ein südasiatisches Gewürz. In den dreikantigen Kapselfrüchten des Kardamomstrauches sitzen kleine, braune Samenkörner, die ein ätherisches Öl enthalten. Diese Körner werden zu einem rötlich-grauen Pulver vermahlen, das aber so teuer ist, dass meistens die hellen Fruchtschalen mit gemahlen werden. Der beste Kardamom kommt von Ceylon und von der Malabarküste. Kardamom wird vorwiegend zum Würzen von Gebäck und Wurst (Tee- und Schinkenwurst) verwendet und ist Bestandteil des Currypulvers.


Tipp: Stollen am besten mindestens 2 bis 3 Wochen vor Weihnachten backen, weil er seinen besten Geschmack erst nach einer gewissen Lagerzeit entfaltet.